Puja – eine heilige Zeremonie, um deine spirituelle Kraft zu stärken

In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Puja für dich nutzen kannst, um deine spirituelle Kraft zu stärken und deinem Innersten in dir Ausdruck zu verleihen.
Von Nandi Devar

Du machst auch Zeremonien, weisst du das?
Hast du schon mal Objekte und Bilder aufgestellt, die dir viel bedeuten und dir Kraft geben? Schmückst du deinen Platz, an dem du entspannst oder meditierst manchmal mit frischen Blumen, um ihn schön zu machen? Zündest du zum Beispiel Kerzen oder Räucherstäbchen an, um dich wohlzufühlen oder auch besser auf etwas fokussieren zu können? All das hat zeremonielle Aspekte, die dich innerlich unterstützen.

Wenn du regelmässig meditierst, hast du wahrscheinlich einen speziellen Platz in deiner Wohnung, wo du für dich alleine sein kannst. Indem du dich so liebevoll und achtsam um diesen Platz kümmerst, breitet sich eine liebevolle Präsenz im Raum aus. Du gibst damit deiner Wertschätzung Ausdruck für das, wofür dieser Platz für dich steht. Mit dieser Zuwendung füllst du ihn mit deiner Energie und Liebe. Du füllst ihn mit Bedeutung. Dann gibt dir der Platz die Energie zurück, die dich dabei unterstützt, still zu werden und dich auf dich selbst zu fokussieren.

Was ist eine Puja?
Das Wort Puja kommt aus dem Sanskrit und steht für Ritual / Zeremonie. Diese Form der Zeremonie wird in vielen Traditionen benutzt, um sich dem Göttlichen in uns selbst zuzuwenden. So eine Zeremonie kann deinen spirituellen Weg enorm beschleunigen und dich schnell und direkt deiner Essenz näherbringen.

Obwohl in Zeremonien zum Beispiel Räucherwaren, Kerzen, Bilder, Blumen oder viele andere rituelle Gegenstände genutzt werden, sind sie für die Puja im Wesentlichen nicht notwendig. Was du wirklich brauchst ist das Verständnis, was bei einer Puja geschieht und wie du sie am besten ausführst. Mit dem Wissen kreierst du eine innere Haltung, mit der sie einfach und wirksam wird. Und das ist auch möglich ganz ohne spezielle Gegenstände oder komplizierte Handlungen.

Im nächsten Abschnitt will ich dir sagen, was ich während einer Puja mache. Dann zeige ich dir auf, warum du darin die Hauptrolle spielst.

Eine Zeremonie für das Göttliche in dir – So leite ich eine Puja
Vor langer Zeit habe ich angefangen heiligen Zeremonien beizuwohnen. Je mehr ich mich dabei auf die innere Verbindung zur Puja konzentrierte, desto mehr öffnete sich die Kraft und der Segen dieser heiligen Handlung. Es ging nicht mehr darum, was genau gemacht wurde, sondern wie, mit welcher inneren Qualität und Hingabe.

Eine Puja ist für mich ein Akt der Kraft, der Verbindung und der Kommunikation mit dem Essentiellen. Mit dem Essentiellen meine ich das Göttliche in mir, in dir und in allem.

Dabei spielt die Form keine Rolle – ob es nun draussen eine Feuerzeremonie an einem speziellen Platz ist oder ich in einem geschlossenen Raum eine Puja durchführe.

Nach aussen gerichtet scheinen die Handlungen, die ich ausführe, sehr einfach zu sein. Das hat damit zu tun, dass ich mich mehr auf die innere Kraft der Verbindung, als die äusseren Handlungen fokussiere.

Diese Verbindung, die ich während einer Puja aufnehme, ist ganz innig und hat die Absicht, dem Göttlichen ganz nahe zu sein. Damit die Kraft sich manifestieren kann, muss ich alle meine Erwartungen, Erinnerungen und Vorstellungen loslassen. Die Wahrnehmung von Zeit und Raum zieht sich in diesen Momenten zurück und die reine Glückseligkeit des Bewusstseins tritt hervor.

Das geschieht nicht zufällig – das geschieht, weil ich es mir erlaube und in dem Moment mich ganz der Einswerdung mit dem Essentiellen hingebe. Diese Kraft manifestiert sich während einer Puja an dem Platz, an dem ich die Puja durchführe.

Das Erleben dieser Kraft ist eine direkte Antwort auf meine Verbindung und Einswerdung mit dem Göttlichen. In Sanskrit auch Samadhi genannt. Das ist keine normale Meditation, wo man sich oft um Gedanken und Gefühle kümmert oder sich etwas vorstellt. Das ist eine Einswerdung mit der formlosen Kraft, die jedem Lebewesen das Leben und die Lebendigkeit einhaucht.

Während so einer Zeremonie manifestiert sich eine spürbare Energie im Raum, die für alle Anwesenden spürbar wird. Weil diese Kraft aus reiner Liebe, Freiheit und Frieden besteht, trägt sie eine grosse Heilkraft in sich.

Heilige Momente während einer Puja erleben
Der Begriff Heilig trägt im Kern das Wort Heil in sich. Ein anderer Begriff für Heil ist Ganz. Wenn ich also vom Höchsten, vom Einen oder von Gott spreche, meine ich diese ursprüngliche Ganzheit. Du kannst sie auch spüren in Momenten der Ruhe, der Stille und der Entspannung. Diese Vollständigkeit macht dich im Kern aus. In ihr gibt es keinen Mangel. Wenn Mangel stattfindet, dann im Körper und vor allem im denkenden Geist.

Es geht während einer Puja also nicht darum, irgendeine menschenähnliche Gottheit im Aussen anzubeten. Es geht um einen intimen Zugang zum Höchsten Ganzen. Es geht darum, diesen Zugang in sich selbst zu entdecken und zu öffnen. Wenn ich mich also dieser namenlosen Ganzheit zuwende, stelle ich mir keinen Gott in Gestalt eines Menschen vor. Vielmehr lasse ich alles so sein, wie es ist. In höchster Einfachheit.

Vor allem geht es mir darum, dass ich ganz da bin. Damit meine ich das höchste Ich, das aus reinem Bewusstsein besteht und aus grenzenloser Schönheit und Glückseligkeit.

Es braucht den Mut des Vertrauens mich auf den Moment einzulassen. Indem ich aufhöre etwas kontrollieren zu wollen, kann sich die ursprüngliche Kraft manifestieren. Diese Kraft wird auf die Anwesenden übertragen, was von vielen Teilnehmern als reinigend, das Negative transformierend bis hin zu transzendierend beschrieben wird.

Diese göttliche Kraft wird seit Jahrtausenden als heilsam und heilend beschrieben. Sie ist der Grund, warum sich in einer Puja tiefe Ängste, Glaubenssätze und starke Gewohnheiten verändern können.

Da die Kraft so stark ist, brauchst du Mut dich dem zu öffnen, was während einer Puja geschieht. Offen sein ist gegenwärtig sein. Wenn du nicht offen bist, beobachtest du alles nur durch deinen gedanklichen Filter hindurch und du fühlst dich vielleicht schnell angestrengt und eingeengt. Bei einer Puja dabei zu sein, an der eine Zeremonie einen strengen und sehr kontrollierten Ablauf hat, kann sich mechanisch und nicht sehr lebendig anfühlen. Diese Offenheit, das gegenwärtig sein, kannst du in der Puja wunderbar üben und das kommt dir während deines Lebens überall zugute.

Du hast nun einen Eindruck davon erhalten, was ich als Zeremonienleiter während einer Puja mache. Der wichtigste Punkt, den es gilt zu verstehen, ist aber dieser: Bei einer Puja geht es nicht um mich, sondern um dich.

Der zentrale Kern einer Puja bist Du, die Wachheit und Bewusstheit, die die Puja wahrnimmt
Kommen wir zuerst zum Grund, warum sich manche in den äusseren Handlungen einer Puja verlieren. Eine Puja kann äusserlich verschiedene Formen und Qualitäten annehmen. Das kann bei einem Zeremonienmeister sein, der sich ganz an die Regeln und Vorgaben seiner Tradition hält. Oder du kannst sie ganz für dich alleine, nach deinen eigenen Vorstellungen machen.

Sie kann visuell sehr schön sein mit vielen Blumen, Räucherstäbchen und zeremonieller Kleidung. Die Nutzung von Räucherstäbchen oder Rosenöl führen zu feinen Düften im Raum. Eine Puja kann sehr aufwendig gestaltet oder sehr einfach gehalten sein.

Sie kann von Mantren (Gesänge mit heiligen Texten und Klängen) begleitet sein oder auch ganz in Stille durchgeführt werden.

Wie auch immer die äussere Form daher kommt: Diese äusseren Handlungen scheinen der wichtigste Bestandteil zu sein. Vor allem am Anfang, wenn du zum ersten Mal an einer Puja teilnimmst oder auch selber durchführst, kann man sich in der äusseren Handlung verlieren.

Welche Blumen werden genommen?

Welche Rituale werden genau gemacht?

In welcher Reihenfolge wird welcher zeremonielle Gegenstand genutzt?

Und auf welche Art und Weise?

Bei so viel Ablenkung und Aufmerksamkeit auf die äussere Form kann es natürlich leicht passieren, dass man gar nicht mitbekommt, um was es bei der Puja wirklich geht: nur um Dich.

Wenn du an einer Zeremonie teilnimmst, geht es immer um dich, das heisst um dein wahres höchstes Selbst. Es geht um die Instanz in dir, die die Puja erlebt und bezeugt. Ohne dich gibt es keine Puja. Du bist nicht nur dabei, du bist nicht nur ein Zuschauer, du bist zentraler Bestandteil.

Natürlich geht es hier nicht um dein Ego, sondern um deine Essenz. Es geht um deine Hingabe und Verbindung zum Göttlichen. Aber: Obwohl es um dich geht, begegnest du allen Teilnehmenden, dem Ort und Wesen mit Achtsamkeit und Respekt. 

Deine innigsten Wünsche manifestieren
Dass es um dich geht, ist vielleicht eine ganz neue Perspektive für dich. Wenn du diese Perspektive einnimmst, können sich viele Fragestellungen daraus ergeben.

Wagst du es, dich selbst so wichtig zu nehmen? Wie viel Wichtigkeit gibst du deinen Wünschen, deiner inneren Ausrichtung? Hast du eine klare Absicht, wo es hingehen soll auf dem Weg der Selbsterkenntnis? Eine Zeremonie hat zum Ziel, einer inneren Entscheidung einen äusseren Ausdruck zu geben. Es geht darum, deine Absicht zu bekräftigen und zu bestätigen. Nicht umsonst werden darum zum Beispiel Hochzeiten mit einer äusseren Zeremonie und einem grossen Fest gefeiert. So bekommt die innere Absicht viel mehr Kraft und Bedeutung.

Die innere Haltung macht den Unterschied
Du entscheidest mit deiner inneren Haltung, was die Puja für dich sein soll. Nimmst du teil, um mit Freunden ein paar schöne Stunden zu verbringen? Oder ist es ein bedeutungsvoller Akt deiner inneren Hingabe und Verbindung zu dem, was dir am Wichtigsten ist?

Eine Puja hilft dir dabei, den Fokus zu bündeln und nach innen zu lenken. Sie hilft dir, deine Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken. Weg von Zweifeln, Ängsten, Erwartungen oder Kontrolle, hin zum Frieden der Stille und zur Freiheit der Glückseligkeit.

Wenn du eine Puja achtsam und bewusst machst oder an einer teilnimmst, ist das eine sehr kraftvolle Handlung, die auch deinem Unterbewusstsein nicht entgehen kann. Eine Puja stärk deinen Kern, das, was du wirklich bist. Gleichzeitig räumt die Kraft der Puja jene Hindernisse aus dem Weg die dich daran hindern, deine tiefsten Herzenswünsche zu manifestieren. Das kann zum Beispiel sein:

  • Endlich mehr du selbst zu sein und dich von der Vergangenheit befreien
  • Langzeit-Beziehungen harmonisieren oder einen Streit auflösen
  • Selbstzweifel, innere Blockaden und Zweifel loslassen
  • Berufliche Projekte unter den Stern des Erfolges stellen
  • Menschen vergeben und das Mitgefühl stärken

Gerade in geführten Zeremonien kann eine sehr hohe Energie und Präsenz erzeugt werden, die dich als Wesen nachhaltig und positiv verändert. Weil Pujas so kraftvoll sind, werden sie im Kleinen und Grossen immer wieder durchgeführt.

Bleibe immer beim Wesentlichen
Die äussere Form von Puja ist also wichtig und bedeutsam. Sie ist ein direkter Ausdruck deiner Achtsamkeit, deiner Liebe und Hingabe. Der Kern dieser Zeremonie bist immer du und die Puja ist ein Geschenk an dich selbst und alle Wesen. Sie hilft dir, deine inneren Absichten in eine äussere Handlung zu bringen.

Wenn du dir dem Wesentlichen bewusst bist, unterstützt eine Puja dich beim höchsten Wunsch. Dieser höchste Wunsch ist in meinen Augen bei allen Menschen der gleiche: zum wahren Selbst zu erwachen, um dann dessen Freiheit, Liebe und Bewusstsein in dieser Welt durch dich manifestieren zu lassen.

Pujas mit Nandi Devar sind ein regelmässiger Bestandteil der Langzeitprogramme wie dem 2-jährigen Self Awareness Awakening Training sowie dem True Heart Project und finden neu auch als eigenes Event statt (Termine siehe Event Kalender).
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Mehr über Nandi Devar:
https://www.nandidevar.com/nandidevar/

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